Vom Kohlebrecher zum Kunstraum
Der ehemalige Kohlebrecher im oberösterreichischen Wolfsegg-Kohlgrube kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1922/23 erbaut, war der in Stahlbeton errichtete und mit Holz verkleidete Industriebau lange Zeit stolzes Zeichen des Hausrucker Kohlereviers. Bereits 1794 wurde hier Braunkohle abgebaut. Die ehemalige Bergwerkskolonie ist Teil des sogenannten "Ostreviers" der Bergbauregion Hausruck und gehört als Teil des Luftkurortes Wolfsegg zum Bezirk Vöcklabruck.
Das heutige Bauwerk "Kohlebrecher" ist das Ergebnis mehrerer Brände Ende der 1960er Jahre, verbunden mit dem dahinschreitenden Verfall der Bausubstanz seit der Stillegung des Bergbaus 1966. Nach der Stillegung des Abbaubetriebs verlor das technische Meisterwerk Funktion und Ansehen. Es mutierte zum unwillkommenen Symbol für den Niedergang einer Region.
Das Industriedenkmal (Höhe: ca. 20m, Länge: ca. 22m, Breite: ca. 9m) gilt heute als monumentalstes montangeschichtliches Zeugnis des Hausrucker Ostreviers und befindet sich seit dem Jahr 2000 in Privatbesitz von Mag. Peter Weinhäupl, der den Bestand denkmalgerecht sicherte und um Anbauten von zeitgenössischer Architektur in Zusammenarbeit mit Arch. DI Wolfgang Weinhäupl ergänzte.
Die "Architekturskulptur" des Kohlebrechers steht inmitten eines 1,8 Hektar großen Waldstückes und war in den vergangenen Jahren mehrmals Schauplatz für öffentliche Festivals, Konzerte und Theateraufführungen. Das Areal wird nunmehr als privat geführter Kunstraum genützt und öffnet temporär seine Pforten für eine kulturhistorisch interessierte Öffentlichkeit.